Sozialstaat - nur ein Spiel?

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In der 1. Maiwoche waren wir  arme Arbeiterfamilien, lebten in elendigen Baracken ohne Klo, ohne  Bad, dafür mit Läusen und Wanzen, wurden vom Fabriksbesitzer und vom Kaiser ausgebeutet - und mussten lernen uns aus dieser Situation selbst zu befreien.

Zuerst haben wir allgemeine Informationen über den Veranstalter des Planspiel, die Arbeiterkammer,  bekommen und durften anschließend in die Rollen der Arbeiterfamilien im 19. Jahrhundert schlüpfen. 
 

 Beim Workshop wurden wir von zwei Mitarbeitern der Arbeiterkammer unterstützt. Am Anfang klärten sie uns über theoretische Fakten auf. Zuerst erarbeiteten wir zusammen alles rund um die Arbeiterkammer. Sie erklärten uns wie die Arbeiterkammer entstand, was sie macht und wer dort arbeitet. Im Anschluss darauf bekamen wir einen kurzen Text, der die Umstände der Arbeitswelt im 19. Jahrhundert beschrieb. In diesem erfuhren wir zum Beispiel, dass die Arbeiter in Baracken lebten, die sehr klein waren. Trotzdem waren sie für viele Personen ausgelegt. Der Text beschrieb auch die unhygienischen Umstände und die schlechte Krankenversorgung. Außerdem erfuhren wir, dass die Arbeiter früher sehr viel Gewalt ertragen mussten. Nachdem das theoretische besprochen wurde machten wir eine kurze Pause. In dieser bekamen wir ein Weckerl und einen Nuss mix geschenkt. Danach begann das Planspiel. Es handelt sich hierbei um ein Rollenspiel, welches im 19. Jahrhundert stattfindet. Zuerst teilten wir uns in Familien ein. Danach bekamen wir von der Mitarbeiterin einen Namen und Startkapital ausgeteilt. Das Startkapital war bei jedem unterschiedlich (10-70 Geldeinheiten). Eine Mitarbeiterin übernahm die Funktion der Fabrikantin. Bei ihr mussten wir arbeiten gehen um Geld zu verdienen. Jede Runde war jedoch nur eine gewisse Anzahl an Arbeitern erforderlich. Deswegen konnte in manchen Runden nicht jede Familie Geld erwirtschaften. Der Mitarbeiter übernahm den Verkäufer im Supermarkt. Bei ihm mussten wir uns jede Runde ein Brot und einen Schlafplatz kaufen, um nicht krank zu werden. Jede vierte Runde mussten wir uns teureres Essen kaufen. Im Supermarkt konnten aber auch viele Luxusartikel und Fortbildungen gekauft werden. Auch der Kaiser wurde von ihm gespielt. Er kam nach jeder zweiten Runde und kündigte immer neue Veränderungen an. Manche waren gut für uns, andere wiederrum nicht. Wir wurden auch darauf hingewiesen, dass alle unsere Gespräche gehört werden können und diese auch gegen uns verwendet werden. Unsere einzige Möglichkeit um sich frei zu unterhalten waren die sogenannten Gasthaus treffen. Zu dieser Möglichkeit mussten allerdings vier von den sechs Familien zustimmen. Das Ziel des Spieles war so viel Geld wie möglich zu erwirtschaften und auszugeben. Wir spielten zehn Runden lang. Während dieser zehn Runde kam es zu vielen Streiks und Verhandlungen. Am Ende erfuhren wir erst das unser eigentliches Ziel ein wenig anders war. Wir mussten nämlich eigentlich zusammen mehr Geld als die Fabrikantin erwirtschaften. Dies gelang und leider nicht.

Reflexion:

Ich fand das Planspiel sehr interessant. Man konnte sich schnell in das Leben von früher hineinversetzen. Auch wenn es bei uns natürlich gewaltfrei ablief. Im Laufe des Spieles entstand ein hohes Aggressionspotential. Dies fand ich wiederrum sehr anstrengend auch wenn es verständlich ist. Ich fand es auch sehr erstaunlich das die Mitarbeiter der Arbeiterkammer das ganze so gut spielen konnte. Irgendwann vergas ich das dies nur gespielt ist und nicht deren echter Charakter. Durch diesen Workshop wurde mir die Theorie sehr nah gebracht. Sie ist jetzt auch zu 100% nachvollziehbar. Im Großen und Ganzen war dies ein gelungenes Planspiel.

(Andjela Avramovic 4HSC,  Vanessa Zimmel & Victoria Frank 4HSE)