Pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm

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Am 26. April 2013 haben wir uns - die 2HSD und die 4HEA- auf den Weg in den ehemaligen Narrenturm, (Alsergrund), gemacht. Die Exkursion ging vom Fach Biologie, Gesundheit und Hygiene aus. Die 4HEA sowie die beiden Professorinnen Mag. Hanappi und Mag. Hofstätter begleiteten uns.

Der sogenannte „Narrenturm“ wurde 1784 fertiggestellt und war die erste Anstalt Europas, die ausschließlich zur Behandlung geisteskranker Personen errichtet wurde. Dieser Ort diente auch lange Zeit ganz und gar den 

Forschungszwecken von WissenschafterInnen.

 

Heute dient diese Einrichtung als Museum und ermöglicht damit auch der Bevölkerung eine pathologisch-anatomische Sammlung zu besichtigen.

 

Dort angekommen wurden wir in zwei Gruppen geteilt und eine junge Medizinstudentin führte uns durch das Museum. Was uns sofort ins Auge fiel, waren die ausgestellten Skeletteteile von Neugeborenen, die durch eine Fehlbildung, nicht lebensfähig waren. Vor allem die siamesischen Zwillinge, die an der Schädeldecke oder am Brustkorb zusammengewachsen waren, stachen aus der Sammlung hervor.  Von anatomischen Fehlbildungen gingen wir anschließend weiter zu den Haut- und Geschlechtskrankheiten (z.B. Syphilis), sowie ausgewählten Infektionskrankheiten - beispielsweise Lepra. Die einzelnen Krankheitsbilder wurden in Form von Wachsfiguren in Echtgröße nachgebildet. Sehr realistisch - sehr beeindruckend! Tumorbildungen und einzelne Beispiele aus der Veterinärmedizin fehlten auch nicht. Unsere Führerin, erklärte uns die einzelnen Krankheitsbilder sehr gut und hatte auf jede Frage eine Antwort.

 

Eine sehr beeindruckende Schädel-Sammlung aus den letzten Jahrhunderten haben wir auch zu sehen bekommen. Unter jedem Schädel stand die Todesursache und man konnte bei einigen von ihnen sogar Einschusslöcher erkennen.

 

Nicht zu vergessen ist, dass die Angehörigen der Verstorbenen jederzeit das Recht haben, die Gebeine oder andere Organteile zurückzufordern, um sie beerdigen zu können.

 

Zu allerletzt kamen wir in einen Lungen-Raum, in dem viele konservierte Lungen zu sehen waren, die eine Vielfalt an Krankheiten aufwiesen. Besonders interessant war es, die konservierten Organe eines Menschen zu sehen, der Heterotaxie hatte. Das heißt, dass die Organe spiegelverkehrt im Körper angelegt sind. Funktionseinschränkungen gibt es dabei meist nicht. Meist fällt diese Abweichung erst auf, wenn beispielsweise ein EKG gemacht wird.

 

Im Großen und Ganzen war es ein sehr aufregender und lehrreicher Ausflug! Es war sehr interessant mehr über uns Menschen zu erfahren und auch zu sehen wie unser Inneres aussieht. Die Gelegenheit eine solche Sammlung besichtigen zu können, ergibt sich nicht sehr oft und deshalb sind wir sehr froh an dieser Führung teilgenommen zu haben und würden es auch jedem sehr weiter empfehlen!

 

Vivian Tsimpragou, 2 HSD